DENKMODELLE
In der chinesischen Medizin gibt es verschiedene Modelle um Krankheiten und Symptome zu erfassen, diagnostisch darzustellen und zu behandeln.
Yīn und Yáng
Die Konzepte von Yin und Yang sind grundlegende Theorien der chinesischen Medizin, die die chinesische Philosophie über Jahrhunderte durchdrungen haben und der daoistischen Naturphilosophie entspringen.
Die chinesische Medizin lehrt, dass sich auch die materielle Welt ständig im Fluss befindet, und dass dies auf der Bewegung von Yin und Yang beruht.
Alle Erscheinungen und Veränderungen des Lebens, alle Naturphänomene können aus dem wechselseitigen Zusammenspiel von Yin und Yang abgeleitet werden.
Im Unterschied zu westlichen Konzepten dürfen Sie nicht statisch verstanden werden, sondern immer im Bezug zu einander. So zum Beispiel wird der Tag erst durch die Nacht zum Tag, der Himmel im Unterschied zur Erde zum Himmel etc. Sie ergänzen sich und das eine kann ohne das andere nicht existieren.
Die Lehre von Yin und Yang ist bei der Erklärung von physiologischen Ungleichgewichten im menschlichen Körper von grossem Nutzen.
Die Aufgabe in unserer Praxis besteht unter anderem darin, solche Störungen zu erkennen und den Körper zu unterstützen, seine innere Harmonie und das dynamische Gleichgewicht von Yin und Yang wieder herzustellen.
Grundsubstanzen (qì xuè jīn yè shén jīng)
Durch gezieltes Befragen erkennen wir einen Mangel oder eine Fülle der Grundsubstanzen Qi, Blut (xue), Körperflüssigkeiten (jin ye), Geist (shen) und der Essenz (jing) sowie deren Blockaden, welche wiederum zu bestimmten Krankheitszeichen führen können.
5 Wandlungsphasen (wŭ xíng)
Ein berühmtes Konzept sind die 5 Elemente oder korrekterweise die 5 Wandlungsphasen, wie sie auch genannt werden. Jede Wandlungsphase beinhaltet konkrete Eigenschaften, die zusammen in einem harmonischen Fluss miteinander korrelieren. Sie können sich ergänzen, verachten, kontrollieren, stärken und schwächen. Gerät eine oder mehrere dieser Wandlungsphasen aus dem Gleichgewicht kann ein anderes Element ebenfalls aus der Balance geraten.
Die Wu Xing sind ein früher Grundpfeiler der Naturphilosophie, die das EINE Qi in fünf Qualitäten differenziert und die sich energetisch und assoziativ aufeinander beziehen.
Organsystem (zàng fŭ)
Die wichtigsten Organe des Körpers treten, nach den Prinzipien von Yin und Yang zusammengesellt in Paaren auf und werden einer der 5 Wandlungsphasen zugeteilt. Die Yin- auch Zang-Organe genannt, sind solide und Ihre Funktion besteht Hauptsächlich im Sammeln und speichern während die Yang oder Fu- Organe mehr mit Umwandlung und Fortbewegung zu tun haben.
Leitbahnsystem (jīng luò)
Nach den Vorstellungen der chinesischen Medizin sind die Jing Luo ein Netzsystem von Leitbahnen und Gefässen in denen Qi, Blut und Nahrungsessenzen fliessen.
Sie haben Verbindungen zu den Organen und „ bewässern“ den ganzen Organismus. Sie versorgen sowohl die Oberfläche als auch in der Tiefe. Sie verteilen, verbinden, regulieren und schützen.
Die Leitbahnen sind von grosser Bedeutung in der Akupunktur-Therapie.